Nach der WM geht der Blick in Richtung Heim-EM und Olympia

Foto: Volleyballworld Foto: Volleyballworld Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft belegt zum Ende der Weltmeisterschaft 2022 Platz 14. Das Team von Bundestrainer Vital Heynen verpasste das Viertelfinale nach Niederlagen gegen Tabellennachbarn in der Weltrangliste. DVV-Sportdirektor Christian Dünnes sieht Arbeit, aber auch viel Potenzial für eine Weiterentwicklung im nächsten Jahr. Marathon-Ziel ist die Olympia-Qualifikation für 2024.

Mit Platz 14 bei der WM steht das deutsche Team aktuell auf Weltranglistenplatz 13. Der Schritt unter die letzten 16 Teams war mit Blick auf die Vorrundengruppe nicht selbstverständlich: „Das Team ist sehr stark gestartet. Vor allem der Leistung im schwierigen und wichtigen Auftaktspiel gegen Bulgarien gilt mein Respekt. Ich sehe uns aktuell zwischen Platz acht und 14, wobei wir uns nur am unteren Ende dieser Spanne platzieren konnten“, ordnet DVV-Sportdirektor Christian Dünnes das Abschneiden des deutschen Teams ein. „Platz acht wäre aktuell wohl das Maximum, das wir hätten erreichen können. Zwei 2:3 Niederlagen gegen Kanada und Polen hätten wir gewinnen können, dann wäre der Einzug ins Viertelfinale möglich gewesen.“

Bundestrainer Vital Heynen unterstreicht: "Die WM ähnelt der VNL. Wir sehen das Potenzial, wir bestätigen unsere Position in der Welt, aber es gelingt uns noch nicht den Schritt nach oben zu machen. Vielleicht ist das auch zu schnell im ersten gemeinsamen Sommer, aber da wartet Arbeit auf uns."

Vital Heynen. Foto: Volleyballworld
Vital Heynen. Foto: Volleyballworld

Ein voller Sommer 2023

Im kommenden Jahr warten mit der Volleyball Nations League (Juni), der Europameisterschaft mit Heimspielen in Düsseldorf (August) und dem Olympia-Qualifikationsturnier (September) drei große Turniere auf das deutsche Team. „Der nächste Sommer wird extrem voll und die komplette Mannschaft muss offen sein hart an sich und dem Team zu arbeiten“, weiß Christian Dünnes. „Ich traue der Mannschaft sehr viel zu. Ich traue ihr absolut zu sich für Olympia zu qualifizieren. Es ist aber auch klar, dass das noch eine Menge Arbeit wird. Die letzten paar Prozente sind im Leistungssport immer die schwersten und die gilt es herauszuholen.“ Auch Vital Heynen weiß: „Der Weg zu den Olympischen Spielen 2024 wird ein Marathon, kein Sprint.“

„Für die wichtigen Prozente gilt es über die nächsten zwei Jahre konstant weiterzuarbeiten, sowohl individuell bei den Spielerinnen als auch im mannschaftlichen Zusammenspiel, das wie nach jedem Trainerwechsel seine Zeit braucht, um weiterzuwachsen. Vor allem die Wettkampfhärte wird wichtig“, weiß Christian Dünnes. „Wer kann im Verein auf welchem Niveau welche Rolle einnehmen und daran wachsen? Das wird die kommenden zwei Saisons entscheidend sein.“

Konstantes Niveau mit jungem Team

„Vor allem unser Aufschlag und Block waren sehr gut. Hier haben wir Schritte nach vorne gemacht“, lobt der Sportdirektor. „In der Abwehr waren wir gut, können aber noch mehr. Die Annahme war vor allem in der VNL sehr gut, bei der WM teils zu inkonstant. Im Angriff schwanken wir noch zu sehr, wobei hier die Mittelblockerinnen lobend hervorzuheben sind. Eine der wichtigen Aufgaben und Analysen für nächstes Jahr wird der Angriff über Außen und Diagonal. Hier werden wir herausfinden müssen, wie wir insgesamt mehr Druck und Effizienz schaffen, ohne in der Annahme zu viel zu verlieren.“ Mit dem Weggang von Stammspielerinnen auf der Zuspiel- und Diagonalposition haben sich in diesem Jahr neue Athletinnen etabliert, „und trotzdem haben wir unser Niveau insgesamt gehalten. Eine herausragende Leistung der jungen Spielerinnen, die wohl wenige so prognostiziert hätten.“

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