Suhl zieht nach Sieg gegen Dresden in das Zoi DVV-Pokalfinale der Frauen ein

Der VfB Suhl LOTTO Thüringen freut sich nach einem Volleyball-Krimi über den Einzug ins Zoi DVV-Pokalfinale. (Foto: Stephan Rossteuscher) Der VfB Suhl LOTTO Thüringen freut sich nach einem Volleyball-Krimi über den Einzug ins Zoi DVV-Pokalfinale. (Foto: Stephan Rossteuscher) Der VfB Suhl LOTTO Thüringen hat an einem denkwürdigen Pokalabend das Zoi DVV-Pokalfinale erreicht. Im zweiten Halbfinal-Match setzte sich die Mannschaft von Trainer Laszlo Hollosy in einem dramatischen Spiel 3:2 (27:29, 25:20, 25:18, 16:25, 15:12) gegen den Dresdner SC durch und steht zum ersten Mal seit 2014 wieder im Endspiel um einen nationalen Titel. Die Thüringerinnen machen mit dem Duell gegen Allianz MTV Stuttgart am 28. Februar ihre Premiere in der Mannheimer SAP Arena perfekt, die zum letzten Mal Austragungsort des Zoi DVV-Pokalfinales sein wird.

Die Suhler Wolfsgrube war am Mittwochabend die stimmungsgeladene Bühne für ein Pokalderby, das hielt, was es versprach. 1.340 Zuschauer:innen sahen ein ausgeglichenes Match mit Chancen auf beiden Seiten, an dessen Ende die Gastgeberinnen die besseren Nerven im Tiebreak hatten. Während der Dresdner SC die Hoffnung auf eine Titelverteidigung in Mannheim begraben muss, bekommt der VfB Suhl LOTTO Thüringen die Chance auf den zweiten Pokaltitel der Vereinsgeschichte.

Duell auf Augenhöhe im ersten Durchgang

Dresden war im Vorfeld als Favorit gehandelt worden, in Satz eins machten jedoch zunächst die Suhlerinnen die ersten zwei Punkte, ehe sich der Durchgang zu einem engen Rennen entwickelte. Beim Stand von 18:19 nahm Hollosy seine erste Auszeit, musste danach zunächst aber ein Ass von Dresdens Mette Pfeffer mit ansehen. Doch Suhl schlug zurück, Mackenzie Foley glich ebenfalls mit einem Aufschlagwinner aus und zwang Dresden in die Auszeit. Im Anschluss erspielten sich die Gastgeberinnen vier Satzbälle und sahen sich nach einem vermeintlichen Angriffsfehler von Marta Levinska als Satzgewinner. Doch die Challenge zeigte den Blocktouch. Umso bitterer war es für Suhl, dass sich die Mannschaft im Anschluss selbst zwei Angriffsfehler leistete und Dresden beim 27:29 den ersten Satzball verwandelte.

Suhl demonstriert Heimstärke

Wie stark Suhl in der heimischen Wolfsgrube aufspielen kann, zeigte sich im folgenden Spielverlauf. Im zweiten Durchgang gelang es dem VfB schnell, sich abzusetzen. DSC-Trainer Alexander Waibl war bereits beim Stand von 8:13 zu seiner zweiten Auszeit gezwungen. Im Anschluss kämpfte sich der Titelverteidiger auf zwei Punkte heran. Doch die „Wölfinnen“ schlugen zurück und zogen erneut davon. Ein Aufschlagfehler von Dresden brachte Suhl den Satzgewinn zum 25:20.

Noch klarer gestalteten die Gastgeberinnen Durchgang drei. Dresden bekam keinen Zugriff auf das Suhler Angriffsspiel und hatte große Probleme, das eigene Sideout durchzubringen. Suhl bewies ein gutes Händchen im Aufschlag und brachte die DSC-Annahme in große Bedrängnis. Auch wenn sich Dresden gegen Ende des Satzes wieder stabilisierte, stand am Ende ein deutliches 25:18 zu Gunsten des VfB.

Dresden kontert mit Blockstärke

Doch der DSC wäre nicht der DSC, wenn das Team keine Antwort parat gehabt hätte. Nachdem der vierte Satz wieder ausgeglichen begann, erspielte sich die Gästemannschaft durch eine kleine Aufschlagserie von Jette Kuipers eine Drei-Punkte-Führung zum 12:9. Besonders der Dresdner Block packte nun häufiger zu, so auch zum 16:13 gegen den Einbeiner über Kopf von Suhls Roosa Laakkonen. Zwei direkte Aufschlagpunkte von Miku Akimoto brachten Dresden komfortabel 18:13 in Front. Mit dem Momentum auf der Seite erkämpfte sich der DSC den Satzausgleich (25:16) – erneut war hier der Block erfolgreich.

Suhler Nervenstärke im Entscheidungssatz

Nachdem der Tiebreak zunächst zu einer klaren Angelegenheit für die Thüringerinnen zu werden schien, gelang dem DSC das Comeback im fünften Durchgang, der bis zum 12:12 völlig offen blieb. Am Ende bewiesen die Spielerinnen des VfB die besseren Nerven. Monika Brancuská brachte ihren Angriff zum 15:12 durch und ließ die Wolfsgrube unter Jubelstürmen und „Finale“-Rufen erbeben. "Oh mein Gott", rief Suhls Mittelblockerin Roosa Laakkonen direkt nach dem Abpfiff aus und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Mehr brachte die finnische Nationalspielerin, die seit 2022 für Suhl spielt, unter Freudentränen nicht heraus. MVP des Spiels wurde Zuspielerin Lara Nagels, die nicht nur Laakkonen immer wieder gekonnt in Szene gesetzt hatte.

Finalgegner Stuttgart ohne Fehl und Tadel

Am Dienstagabend hatte sich Allianz MTV Stuttgart überraschend deutlich gegen den SSC Palmberg Schwerin durchgesetzt. Die Mannschaft von Cheftrainer Konstantin Bitter gewann in eigener Halle 3:0 (25:15, 25:16, 25:19) und hat nun die Chance auf ihren sechsten Pokaltriumph. Zuletzt hatte Stuttgart 2024 in der Mannheimer SAP Arena triumphiert.

Der erste Auftritt beim letzten Finale in Mannheim

Suhl konnte die Trophäe bei vier Pokal-Endspielen einmal in die Höhe strecken und feiert mit seiner ersten Finalteilnahme seit 2014 zugleich eine Premiere in Mannheim.
Am Samstag, 28. Februar findet das Zoi DVV-Pokalfinale ein elftes und letztes in der SAP Arena statt. Tickets für das Event sind bereits ab 15 Euro erhältlich und können unter www.saparena.de sowie im VBL-Ticketshop erworben werden.

Weitere Informationen zum DVV-Pokal finden sich auf www.dvv-pokal.de.