Lea Kunst und Melanie Paul verpassen Beach-EM

Der Hintergrund ist kompliziert: Melanie Paul wurde in Argentinien geboren, ihre Eltern sind Deutsche – sie besitzt somit sowohl die argentinische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Familie zog später nach Chile, wo Paul in ihrer Jugend erstmals Volleyball spielte. Damit ist laut FIVB-Regularien Chile ihre „Federation of Origin“.
Nach ihrem Studium an einem US-College lebte und spielte Melanie Paul zuletzt in Deutschland und trat auch international für Deutschland an. Eine offizielle Änderung ihrer Spielberechtigung wurde jedoch nie vorgenommen. Während solche Wechsel in der Jugend noch vergleichsweise unproblematisch sind, greifen im Erwachsenenbereich strengere Regeln. Die Diskrepanz zwischen Staatsangehörigkeit und der „Federation of Origin“ fiel bislang auch nicht auf – bis der Weltverband vor Kurzem seine Regularien verschärfte. Erst wenige Tage vor der Heim-EM wurde der Fall publik. Der Deutsche Volleyball-Verband setzte alle Hebel in Bewegung, um kurzfristig eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken – jedoch ohne Erfolg.
Da Lea Kunst gemeinsam mit Ersatzspielerin Mareet Maidhof nicht genügend Punkte für das Entry Ranking vorweisen kann, verpasst auch sie die Heim-EM. Für das deutsche Duo rücken nun die Spanierinnen González/Izuzquiza ins Teilnehmerfeld nach.
„Das Highlight, was wir uns diese Saison erarbeitet hatten, bleibt uns dieses Jahr verwehrt. Ich hoffe, schon bald wieder für Deutschland auf dem Feld stehen zu dürfen“, sagte Melanie Paul.