Beach-WM: Alle deutschen Frauen-Duos ausgeschieden
Vergeblich gestreckt: Sandra Ittlinger (im Angriff) ist mit Anna Grüne bei der WM im Achtelfinale ausgeschieden. (Foto: volleyballworld)
Für die deutschen Frauen-Teams war bei der Beach-Volleyball-Weltmeisterschaft in Adelaide (Australien) im Achtelfinale Schluss. Bock/Lippmann, Ittlinger/Grüne und Kunst/Paul verloren ihre Partien jeweils 0:2. Müller/Tillmann waren bereits am Mittwoch in der Round of 32 gescheitert.
Bock/Lippmann vs. Gottardi/Orsi Toth (ITA) 0:2 (18:21, 14:21)
Bock/Lippmann starteten gut in die Partie und führten – auch dank drei Fehlern der Italienerinnen – schnell mit 6:3. Doch dann kamen Gottardi/Orsi Toth besser ins Spiel und drehten den Satz mit sechs Punkten in Folge (8:11). Mit zwei Blocks von Louisa Lippmann kamen die Deutschen nochmal auf einen Punkt heran (15:16) und hatten sogar die Chance zum 17:17-Ausgleich, ließen diese aber liegen. Mit einem Ass holten sich die Italienerinnen drei Satzbälle. Den ersten wehrte das DVV-Duo ab, beim zweiten konnten Bock/Lippmann ihren Angriff nicht durchbringen.
Die Deutschen zeigten sich von dem Satzverlust jedoch unbeeindruckt und gingen auch in Durchgang zwei in Führung. Die Italienerinnen zeigte jedoch ihre Klasse in allen Elementen – druckvolle Aufschläge, starke Angriffe und gute Block-Abwehr. Bis zum 14:14 konnten Bock/Lippmann noch mithalten, dann gelang ihnen kein Punkt mehr. Orsi Toth servierte vier Asse, Gottardi packte im Block zu und bezeichnend für das Spiel bekamen Bock/Lippmann ihren Angriff beim ersten Matchball nicht tot, während die Italienerinnen ihre Chance eiskalt nutzten. Das DVV-Team beendet die WM damit auf Rang neun.
„Sie haben verdient gewonnen, wir haben unseren Stiefel nicht runtergespielt“, sagte Linda Bock und blickte optimistisch in die Zukunft: „Es war meine erste WM überhaupt und unsere erste zusammen - Top10, das macht Bock auf mehr.“ Auch ihre Partnerin Louisa Lippmann zog insgesamt ein positives Fazit: „Im Moment sind wir natürlich noch niedergeschlagen – so kurz nach der Niederlage. Heute konnten wir nicht an unser Leistungsmaximum anknüpfen, haben es nicht geschafft, unser Spiel durchzusetzen und bei uns zu bleiben. Trotzdem nehmen wir viel Positives mit: Vier Siege, eine Niederlage, WM- Platz 9 und eine lange Saison voller Erfahrungen. Das ist der Nährboden für 2026. Wir wissen jetzt, was schon funktioniert – und was uns noch fehlt. Von der Qualifikation im Challenge-Turnier zu einem Saisonabschluss in den Top 20 der Weltrangliste: Darauf können wir aufbauen.“
Grüne/Ittlinger vs. Carol/Rebecca (BRA) 0:2 (17:21, 18:21)
Für Grüne/Ittlinger ist die WM nach der 0:2-Niederlage gegen die Brasilianerinnen Carol/Rebecca zu Ende. Das DVV-Duo starteten gut in das Achtelfinale und erspielte sich die erste Führung (8:5). Doch dann scheiterte Ittlinger am Block und mit einem Fehler der Deutschen glich Brasilien aus und ging anschließend in Führung (8:9). Mit drei Punkten in Folge setzten sich dann wieder Ittlinger/Grüne ab (13:10). Doch es kam keine Ruhe ins Spiel. Carol packte erneut im Block zu und mit einem Ass war die Führung erneut gedreht (14:15). Bis zum 17:17 ging es ausgeglichen weiter, dann gelang den Brasilianerinnen erneut ein Ass. Zudem nutzten sie ihre Chancen deutlich konsequenter als die Deutschen – so auch beim ersten Satzball.
Im zweiten Durchgang bekam das DVV-Team zunächst keinen Fuß mehr auf den Boden. Ittlinger wackelte in Annahme und Angriff, sodass die Deutschen direkt mit 0:5 hinten lagen. Doch wie schon in Satz eins hieß das nichts, Punkt für Punkt kamen Ittlinger/Grüne wieder heran. Mit einem Ass verkürzte Ittlinger auf 6:7, doch dann ließen sie wieder Chancen liegen (8:12). Kurz darauf das gleiche Bild: Ittlinger verkürzte wieder mit einem Ass (12:13), dann war der Angriff nicht zwingend genug (14:18). Den Vorsprung brachten die Brasilianerinnen ins Ziel.
„Man hat heute gesehen, dass sie hier zurecht auf Position zwei gesetzt sind. Sie haben nicht viel zugelassen und wir hatten nicht die passenden Antworten, das reicht dann auf dem Niveau nicht“, sagte Sandra Ittlinger, die dennoch stolz auf den neunten Platz und die erste gemeinsame Saison mit Anna Grüne ist: „Es hat uns trotzdem viel bedeutet, hier das Achtelfinale zu spielen. Das Top10-Ergebnis kann sich sehen lassen nach einer sehr guten Saison von uns.“
Kunst/Paul vs. Tina/Anastasija (LAT) 0:2 (16:21, 16:21)
Lea Kunst und Melanie Paul verpassten gegen die Favoritinnen Tina/Anastasija eine Überraschung. Gegen die Weltranglistenvierten wehrten sich die Weltranglisten 65. lange, lagen zu Beginn sogar in Führung, doch in der Schlussphase des ersten Satzes drehten die Lettinnen auf und gewannen diesen letztlich deutlich. Auch in Durchgang zwei kämpfte das DVV-Duo um jeden Punkt, doch oft fehlte gerade im Angriff der Druck und die Entschlossenheit. So liefen sie immer einem Rückstand hinterher, der zwischenzeitlich sogar auf fünf Punkte wuchs. Melanie Paul verkürzte mit einem Block und einem Ass nochmal auf zwei Punkte, doch die Lettinnen ließen nichts mehr anbrennen und holten sich verdient den Sieg. Kunst/Paul können sich aber bei ihrer ersten WM über ein Top-Ten-Ergebnis freuen.
„Jetzt gerade ist natürlich ein bisschen Frust und Enttäuschung bei uns“, sagte Lea Kunst nach dem verlorenen Achtelfinale. „Heute waren die Lettinnen einen Tick stärker als wir, sie haben es sehr gut gemacht. Aber wir können stolz sein, was wir hier geleistet haben und auf unsere Saison.“ Ihre Partnerin Melanie Paul zog ein ähnliches Fazit: „Natürlich ist es bitter, hier so aufzuhören. Aber wir haben insgesamt ein super Turnier gespielt und ab morgen freuen wir uns sicher auch darüber.“
So geht es am Freitag für die Männer-Teams weiter
7 Uhr (dt. Zeit), Center Court: Pfretzschner/Winter vs. Rotar/Gauthier-Rat (FRA) -> kostenpflichtiger Livestream
10:30 Uhr (dt. Zeit), Center Court: Ehlers/Wickler vs. Perusic/Schweiner (CZE) -> kostenloser Livestream
Alle Spiele werden live auf volleyballworld.tv (kostenpflichtig) übertragen. Spontent zeigt zudem ausgewählte Begegnungen kostenfrei auf Twitch.
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Den kompletten Spielplan gibt es HIER.
