Olympiasieger zu stark: Ehlers/Wickler verlieren WM-Halbfinale

Foto: volleyballworld Foto: volleyballworld Es war eine erneute Machtdemonstration der schwedischen Olympiasieger: Im Halbfinale der Beach-Volleyball-Weltmeisterschaft in Adelaide (Australien) unterlagen Nils Ehlers und Clemens Wickler wie schon bei den Spielen in Paris Ahman/Hellvig deutlich mit 0:2 (10:21, 14:21). Am Sonntag um 5:30 Uhr kämpfen sie nun um Bronze. Gegner sind die Franzosen Rotar/Gauthier-Rat.

Nachdem Ehlers/Wickler im Achtel- und Viertelfinale die Weltranglistenersten Mol/Sorum und die Titelverteidiger Perusic/Schweiner mit starken Leistungen aus dem Turnier geworfen hatten, zeigten ihnen die Olympiasieger Ahman/Hellvig mal wieder die Grenzen auf.

„Das ist extrem bitter. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber konnten leider wenig davon umsetzen“, sagte Clemens Wickler nach der Halbfinalniederlage und analysierte: „Wir waren sehr unsicher in unserem Spiel, haben gar nicht reingefunden und schlechte Entscheidungen getroffen. Und die Schweden waren unter jedem Ball drunter, sie haben uns extrem gut gelesen – bei ihnen ging alles auf.“ Sobald die Olympiasieger zwei, drei Punkte vorne sind, kämen sie in einen Flow und seien schwer zu stoppen. „Wir haben es nicht geschafft, bei ihnen die Bremse reinzuhauen und uns aus unserem schlechten Modus rauszukriegen“, so der Abwehrspieler, für den es sich wie ein „Déjà-vu vom Olympiafinale“ anfühlte. Das zeigte auch das Ergebnis: In Paris erzielten Ehlers/Wickler nur einen Punkt weniger und unterlagen 10:21, 13:21.

Im WM-Halbfinale fanden die Deutschen zu keinem Zeitpunkt in ihr Spiel. Nach dem anfänglichen 5:5 setzten sich die Schweden Punkt für Punkt ab. Gegen die überragende Abwehr von Ahman fanden Ehlers/Wickler keine Lösungen im Angriff. Auch der Block von Hellvig stand gut. Mit sieben Punkten in Folge erspielten sich die Schweden elf Satzbälle, wovon sie den zweiten nutzten.

In Durchgang zwei bäumten sie die Deutschen noch einmal kurz auf, konnten aber die Chance aufs 4:1 nicht nutzen. Bis zum 6:7 blieb das DVV-Duo dran, dann drehten die Schweden wieder auf und nutzten konsequent ihre Chancen (7:10). Mit einem Ass verkürzte Ehlers noch einmal auf 10:11, doch insgesamt fehlte dem deutschen Team der Druck in Aufschlag und Angriff, zudem wackelte immer wieder die Annahme. Die Olympiasieger ließen kein bisschen nach und zeigten weiter eine überragende Leistung (12:16). Ehlers punktete mit einem Block zum 14:17, dann gelang den Deutschen kein Punkt mehr und die Schweden zogen mit vier Punkten in Folge souverän ins Finale (Sonntag, 9:30 Uhr dt. Zeit) ein, wo sie auf ihre Landsmänner Hölting Nilsson/Andersson treffen.

Für Ehlers/Wickler heißt es nun, die Niederlage schnell abzuhaken. Denn am Sonntag (5:30 Uhr dt. Zeit, live auf twitch) geht es im kleinen Finale gegen Rotar/Gauthier-Rat um Bronze. Die Franzosen hatten im Viertelfinale in einem Krimi Pfretzschner/Winter besiegt, waren in ihrem Halbfinale gegen die schwedischen Weltranglistendritten Hölting Nilsson/Andersson ebenfalls das Nachsehen (18:21, 17:21). „Wir müssen die Niederlage jetzt schnell aus den Köpfen kriegen und dann heißt es morgen wieder all in“, sagt Wickler.