Stuttgart zieht nach Machtdemonstration ins Zoi DVV-Pokalfinale ein

Allianz MTV Stuttgart jubelt über den Einzug ins Zoi DVV-Pokalfinale. (Foto Frank Voss) Allianz MTV Stuttgart jubelt über den Einzug ins Zoi DVV-Pokalfinale. (Foto Frank Voss) Allianz MTV Stuttgart steht im Finale des Zoi DVV-Pokals. Die Mannschaft von Cheftrainer Konstantin Bitter setzte sich im Halbfinale überraschend deutlich mit 3:0 (25:15, 25:16, 25:19) gegen den amtierenden Meister SSC Palmberg Schwerin durch und kehrt nach der verpassten Endspielteilnahme der Vorsaison eindrucksvoll auf die nationale Pokalbühne zurück. Der Final-Gegner wird am heutigen Mittwoch ermittelt.

„Es sah deutlicher aus, als es war. Es war ein super anstrengendes Spiel, das extrem Spaß gemacht hat. Am Ende wurde es noch einmal knapp, aber ich freue mich, dass wir das 3:0 nach Hause geholt haben. Wir sehen uns in Mannheim! Ich habe schon zweimal in Mannheim gespielt und zweimal verloren. Egal gegen wen – wir wollen gewinnen", sagte Stuttgarts Kapitänin Antonia Stautz nach dem Sieg am Dyn-Mikrofon.

Beide Teams hatten in der vergangenen Saison frühzeitig die Pokalträume begraben müssen: Stuttgart im Viertelfinale, Schwerin bereits im Achtelfinale. Entsprechend ambitioniert gingen beide Seiten in das Halbfinale, das zugleich das erste direkte Duell der laufenden Spielzeit markierte. Stuttgart, in der Bundesliga bislang ohne Satzverlust unterwegs, knüpfte nahtlos an seine dominanten Auftritte der jüngsten Wochen an und überzeugte auch im Zoi DVV-Pokal mit beeindruckender Stabilität und Konsequenz in allen Elementen.

Stuttgart setzt früh ein Ausrufezeichen

Im ersten Durchgang entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Duell, in dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Erst ein Block gegen Leana Grozer zum 10:9 und ein Angriffsfehler der Gäste, der Stuttgart auf 14:11 davonziehen ließ, brachten die ersten Vorteile für die Gastgeberinnen. Schwerin reagierte mit der ersten Auszeit (14:11) sowie einem Doppelwechsel (15:11), doch Stuttgart hielt den Druck hoch und zwang Cheftrainer Felix Koslowski bereits beim 16:11 zur zweiten Unterbrechung. Diese zeigte Wirkung: Dank eines Asses von Helena Kok und einem erfolgreichen Angriff von Annegret Hölzig zum 16:14 schaffte Schwerin den Anschluss und zwang Konstantin Bitter zu seiner ersten Auszeit. Danach stabilisierten die Stuttgarterinnen ihr Spiel wieder. Ein cleverer Angriff von Kapitänin Antonia Stautz vom Block ins Aus leitete beim 20:14 die entscheidende Phase des Satzes ein. Pauline Martin erhöhte diagonal auf 21:14, ehe die überragende Mittelblockerin Lucia Varela über die Mitte auf 22:14 stellte. Die Belgierin Pauline Martin erzielte auch den 24. Punkt und verschaffte ihrem Team neun Satzbälle. Anna Koulberg verwandelte per Block direkt den ersten und Stuttgart sicherte sich Satz eins souverän mit 25:15.

Stuttgart bleibt auch im zweiten Durchgang dominant

Erneut punktete Pauline Martin clever zum 5:2. Ein Ass von Lucia Varela erhöhte auf 7:3. Früh sah sich Koslowski zu seiner ersten Auszeit gezwungen (9:4). Danach landete der Stuttgarter Pipeangriff zweimal im Aus, wodurch die Mecklenburgerinnen auf 9:6 herankamen. Beim 9:8 griff nun auch Stuttgart zur Auszeit. Mit einem Block von Anna Koulberg zum 10:8 konnte Stuttgart sich wieder absetzen.

Beim 16:11 nahm Schwerins Headcoach seine zweite Auszeit. Zwar verkürzte Helena Kok auf 17:14, doch Stuttgart blieb klar tonangebend. Beim 20:14 kam Iris Vos für Annegret Hölzig aufs Feld, doch auch dieser Wechsel brachte keine Wendung. Koulberg erhöhte per Einbeiner auf 21:14, und auch der erneute Doppelwechsel der Gäste beim 23:14 konnte den Satzausgang nicht mehr beeinflussen. Eine lange Rally entschied Stuttgarts Zuspielerin Melani Shaffmaster mit einem cleveren zweiten Ball zum 24:14. Nach einem Aufschlagfehler zum 24:15 und der Abwehr eines weiteren Satzballs besiegelte ein Aufschlagfehler Schwerins den Satzgewinn für Stuttgart.

Schwerin kämpft – Stuttgart bleibt unaufhaltsam

Im dritten Durchgang warf Schwerin noch einmal alles in die Waagschale und setzte durch einen kraftvollen Angriff von Leana Grozer zum 3:4 den ersten Akzent. Stautz löste wenig später eine schwierige Situation clever und stellte auf 7:7, während ein Block gegen Stuttgarts Eleanor Holthaus zum Ausgleich bei 11:11 führte. Dann übernahm Stuttgart erneut die Kontrolle: Pauline Martin punktete erst über Kopf zum 13:11 und legte sofort zum 14:11 nach. Schwerin reagierte mit einer Auszeit. Ein Ass von Lucia Varela zum 17:12 zwang die Gäste zur nächsten Unterbrechung. Zwar verkürzte Grozer noch einmal auf 17:15, doch Stuttgart antwortete unmittelbar, und Antonia Stautz vollendete über Position vier zum 18:15.

Helena Kok, die auf Schweriner Seite zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde, verkürzte auf 21:17. Beim 22:18 folgte ein Doppelwechsel des SSC, doch Stuttgart ließ sich nicht mehr aufhalten. Eleanor Holthaus erspielte den ersten Matchball, und Pauline Martin, die mit insgesamt 14 Punkten spätere MVP, verwandelte zum 25:19 und sicherte damit den Einzug ins Zoi DVV-Pokalfinale. Damit wahrt Allianz MTV Stuttgart die Chance auf den sechsten Pokaltriumph. 

Am heutigen Mittwoch (ab 19 Uhr) wird der Gegner von Allianz MTV Stuttgart für das Zoi DVV-Pokalfinale am 28. Februar ermittelt. Der Dresdner SC, auf Mission Titelverteidigung, trifft auf den VfB Suhl LOTTO Thüringen, der sich mit Heimvorteil in der Wolfsgrube ebenfalls gute Chancen erhofft.

Tickets für das Zoi DVV-Pokalfinale in Mannheim und können unter www.saparena.de sowie im VBL-Ticketshop erworben werden. Weitere Informationen zum Zoi DVV-Pokal finden sich auf www.dvv-pokal.de.

Das zweite Halbfinale der Frauen:

  • Mi., 10.12., 19:00 Uhr, VfB Suhl LOTTO Thüringen vs. Dresdner SC