Laura Emonts: Der erfahrene Ruhepol der Mannschaft

(Foto: Flo Treiber) (Foto: Flo Treiber) Mit der EuroVolley 2023 in Düsseldorf (17. bis 24. August) wartet ein absolutes Highlight auf die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Erstmals seit zehn Jahren findet eine EM wieder im eigenen Land statt. Wir stellen alle Spielerinnen in einer kleinen Serie vor. Weiter geht es mit Außenangreiferin Laura Emonts.

Mit der Nationalmannschaft hatte Laura Emonts, die viel noch unter ihrem Geburtsnamen Weihenmaier kennen, eigentlich schon vor Jahren abgeschlossen. Noch im Januar 2022 sagte sie, sie lässt lieber „den jungen Hüpfern“ den Vorrang. Doch als wenige Monate später Vital Heynen anrief und ihr sein Konzept erklärte, war ihr Interesse geweckt. „Ich wollte es probieren und es hat dann so viel Spaß gemacht, dass ich dem ganzen nochmal eine Chance gegeben habe“, erzählt die Außenangreiferin. Und so springt die 32-Jährige nun doch wieder zwischen den ganzen „jungen Hüpfern“ herum. Aus ihrem Verein kennt sie diese Situation bereits. „Ich mag die Rolle der älteren Spielerin mit viel Erfahrung“, sagt Laura Emonts. Wenn jemand Fragen hat, „bin ich immer da und habe ein offenes Ohr für jeden“.

(Foto: Justus Stegemann)
(Foto: Justus Stegemann)

Die 55-fache Nationalspielerin steht nicht gerne im Rampenlicht. Sie bevorzugt den Part als unauffälliger Routinier. Auf dem Feld strahlt sie die gleiche Ruhe und Entschlossenheit aus, wie abseits des Feldes. „Ich bin eher zurückhaltend, aber trotzdem sehr zielstrebig und auf dem Feld mit sehr viel Leidenschaft dabei“, sagt sie über sich selbst. Privat sei sie „eher langweilig“. Ihre Freizeit verbringt sie meist mit ausgiebigen Spaziergängen mit ihrem Hund Malou. Mit ihr hat sie sich den größten Traum erfüllt. „Du kommst nach Hause und alles ist vergessen. Egal, wie schlecht das Training oder Spiel war, sie freut sich einfach unglaublich, mich zu sehen.“

Laura Emonts Volleyballkarriere begann vor rund 20 Jahren bei der TG Tuttlingen. „Meine Schwester hat dort auch gespielt, ich habe ihr immer alles nachgemacht.“ Zuvor hatte sie bereits Leichtathletik und Tennis ausprobiert, doch der Mannschafssport gefielt ihr besser. „Es macht einfach Spaß, mit Freunden und Teamkollegen zu gewinnen“, sagt sie. Dass sie einmal Volleyballprofi werden möchte, stand für sie bereits mit 14 Jahren fest. Ein Jahr später zog sie aufs Internat nach Berlin. Für sie als Familienmensch weit ab der Heimat im württembergischen Tuttlingen keine leichte Entscheidung – doch es war die richtige.

(Foto: Justus Stegemann)
(Foto: Justus Stegemann)

Bereits als 18-Jährige feierte sie mit der deutschen U20-Nationalmannschaft den Titel bei der Weltmeisterschaft in Mexiko. Im Finale verwandelte sie den Matchball. „Wir hatten ein supercooles Team und einen tollen Trainer, aber das kam trotzdem alles irgendwie unerwartet“, sagt Laura Emonts über einen der aufregendsten Tage ihrer Karriere. War ihr dieser Titel bedeutete? „Alles, da hat mir Schwung für meine gesamte Karriere gegeben.“

Und damit soll auch noch lange nicht Schluss sein. „Das Feuer brennt wieder“, sagt die 32-Jährige. Solange es ihrem Körper gut gehe, halte sie an ihrer großen Leidenschaft fest. Als sie Anfang des Jahres mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, dachte sie zwar schon über ein Ende nach, doch es ging „relativ schnell wieder bergauf“ und mit der Heim-EM hatte sie ein großes Ziel vor Augen. „Eine EM zuhause mit den Fans im Rücken ist etwas sehr schönes“, freut sie sich auf die Vorrundenspiele in Düsseldorf. Nach ihrer längeren Pause müsse sie zwar erstmal wieder richtig fit werden und sich an den Ball gewöhnen, doch sie hofft, das Team mit „meiner Ruhe und Erfahrung“ zu unterstützen.

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