DVV nominiert Beach-Teams für die Olympischen Spiele

Fotos: volleyballworld Fotos: volleyballworld Die deutschen Beach-Volleyball-Teams haben insgesamt drei Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 (26. Juli bis 11. August) über die olympische Rangliste erspielt. Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) wird Svenja Müller (ETV Hamburg) und Cinja Tillmann (DJK TuSA 06 Düsseldorf), Louisa Lippmann (BR Volleys) und Laura Ludwig (Hamburger SV) sowie Nils Ehlers und Clemens Wickler (beide ETV Hamburg) dem DOSB zur Nominierung vorschlagen.

„Entscheidend für die Nominierung war für uns nur ein einziges Kriterium: die Leistung“, betont DVV-Sportvorstand Jaromir Zachrich und ergänzt: „Es war 100 Prozent klar, dass wir nur die Teams nominieren, die sich auch durchgesetzt haben.“ Die endgültige Nominierung der Mitglieder der deutschen Olympiamannschaft erfolgt durch den Vorstand des DOSB und stützt sich dabei auf den Nominierungsvorschlag des DVV.

Zwei Frauen-Teams in Paris

Bei den Frauen gab es bis zum letzten Turnier einen spannenden Kampf um das zweite deutsche Olympia-Ticket. Beim Elite16 in Ostrava kam es in der Qualifikation zum direkten Duell zwischen Lippmann/Ludwig und Borger/Ittlinger – mit dem besseren Ende für Lippmann/Ludwig (Platz 15 im Olympia-Ranking). „Ich hätte es allen Spielerinnen gegönnt, Respekt an die Leistung von Karla und Sandra“, sagt Zachrich.

Foto: Justus Stegemann
Foto: Justus Stegemann

Für Laura Ludwig sind es bereits die fünften Olympischen Spiele, führ ihre Partnerin Louisa Lippmann sind die Spiele in Paris die Premiere. „Ich bin überglücklich unser Ziel erreicht zu haben. Laura und ich wussten, wie schwer es wird in so kurzer Zeit auf ein hohes Level zu kommen haben jeden Tag hart an uns gearbeitet“, sagt die 29-jährige Blockspielerin, die sich freut, ihren Traum von der Olympia-Teilnahme erfüllt zu haben. Auch Sportvorstand Zachrich lobt die ehemalige Hallen-Nationalspielerin: „Es ist eine Wahnsinnsleistung von Louisa, die in sehr kurzer Zeit die Umstellung der Böden hinter sich gebracht hat und das jetzt mit einer Olympiateilnahme belohnt – das muss man hervorheben.“

Für die erfahrene Laura Ludwig, Olympiasiegerin von 2016, zählt der Moment der Qualifikation zu den Höhepunkten ihrer Karriere. „Louisa spielt erst seit knapp zwei Jahren Beach-Volleyball und meine zweite Schwangerschaft liegt erst gut zwei Jahre zurück – bei diesen Voraussetzungen können wir stolz sein, dass wir in Paris dabei sind“, sagt die 38-Jährige. Ihr Partnerin blickt bereits auf das Highlight voraus: „Wir werden die nächsten Wochen intensiv nutzen, um in Paris das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“

Foto: volleyballworld
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Als weiteres Team, schlagen Svenja Müller und Cinja Tillmann (Platz elf im Olympia-Ranking) in Paris für Deutschland auf. "Mir bedeutet die Qualifikation sehr viel. Es war schon immer ein Kindheitstraum von mir“, sagt Svenja Müller, die „sehr stolz“ auf ihr Team ist. Für die 23-jährige Blockerin sind es ebenso wie für ihre neun Jahre ältere Partnerin die ersten Olympischen Spiele. „Wir freuen uns natürlich sehr über die Olympia-Qualifikation. Es wird ein einmaliges Erlebnis, auf einem Court direkt vor dem Eiffelturm zu spielen“, so Cinja Tillmann. Jaromir Zachrich freut sich für die Abwehrspielerin, die in der Vergangenheit ihre Differenzen mit dem Verband hatte. „Jetzt hat sie ein für alle Mal allen gezeigt, dass Leistung das Entscheidende ist“, sagt der Sportvorstand und ergänzt: „Das ist auch genau das, was wir in den nächsten Jahren sehen und leben wollen.“

Ein Männer Team in Paris

Bei den Männern hat sich mit Nils Ehlers und Clemens Wickler (Platz drei im Olympia-Ranking) nur ein deutsches Duo über die Olympische Rangliste qualifiziert. Das deutsche Team um Lukas Pfretzschner/Sven Winter und Bennet Poniewaz/Paul Henning hatte beim Nations Cup Finale in Lettland einen zweiten Quotenplatz verpasst. „Bei diesem Turnier kommt es extrem auf das Momentum an. Sven und Lukas haben es trotz der Umstände mit Bennets Verletzung super gemacht“, sagt Jaromir Zachrich. Der Sportvorstand ist zuversichtlich, „dass sie sich in dieser Konstellation in den nächsten Jahren bewähren werden.“

Foto: volleyballworld
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Ehlers/Wickler konnten ihre Olympia-Tickets nach starken Leistungen bereits frühzeitig buchen. „Von den Punkten war es im Prinzip schon seit Dezember letzten Jahres klar, dass wir nicht mehr überholt werden können, aber es schwarz auf weiß zu lesen, ist nochmal ein anderes Gefühl“, freut sich Clemens Wickler auf seine zweiten Olympischen Spiele. Für Nils Ehlers ist es hingegen die Olympia-Premiere, 2021 hatte er die Qualifikation mit seinem damaligen Partner Lars Flüggen knapp verpasst. „Ich bin stolz und dankbar für mein Team. Das gemeinsame harte Training in den letzten Monaten hat sich gelohnt“, sagt der 30-Jährige.

Die Vorfreude auf das Saisonhighlight ist bei beiden bereits groß. „Für mich sind es die ersten Spiele mit Zuschauern und ich bin sehr glücklich, dass meine Freundin und meine Familie vor Ort sind und mich unterstützen“, sagt Clemens Wickler und ergänzt: „Auch die Vorfreude in einem Stadion mit 15.000 Plätzen zu spielen ist riesig.“ Der Abwehrspieler gibt auch ein klares Ziel aus: „Wir wollen eine Medaille holen – auch wenn wir wissen, dass dafür einiges zusammenkommen muss. Wir versuchen die Dinge zu beeinflussen, die in unserer Macht stehen.“

Auch Jaromir Zachrich attestiert dem deutschen Duo gute Chancen: „Clemens und Nils haben in den letzten Jahren absolut überzeugt und sich damit in die Regie der Weltbesten gespielt.“ Der Sportvorstand blickt optimistisch auf die Spiele in Paris: „Das werden tolle Spiele. Wir sind mit drei starken Teams vor Ort, wir sehen das Potenzial, auch wenn in einem solchen Turnier alles passieren kann.“

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